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Analyse U2OS-Zellen

Analyse des BMP-Signalwegs in U2OS-Zellen

Vorgehen

  • Um den BMP-Signalweg in U2OS-Zellen zu charakterisieren, wurden Pulldown-Versuche mit dem BMP-Rezeptor ALK2 durchgeführt
  • Zunächst wurden wiederum die Aufreinigungsbedingungen für ALK2 wild-type und die ALK2 R206H-Mutanten aus U2OS optimiert
  • Aufreinigungen im Pilotmassstab wurden zuerst mittels Western Blotting analysiert, um die Mengen an aufgereinigtem Zielprotein abschätzen zu können
  • Pilotversuch mit ALK2 wild-type aus unstimulierten und BMP4-stimulierten U2OS-Zellen
  • Optimierte Aufreinigung des Proteinkomplexes und Detektion des gereinigten Zielproteins

 

zellen U2OS

  • Pilotversuch mit ALK2 R206H aus unstimulierten und BMP4-stimulierten U2OS-Zellen
  • Optimierte Aufreinigung des Proteinkomplexes und Detektion des gereinigten Zielproteins

zellen U2OS-69 zellen U2OS-68png

  • Zusätzlich wurde nochmals die Aktivität des Signalwegs in U2OS nach Stimulation mit BMP4 gemessen
  • Dabei wurde neben dem Marker p-Smad ein weiterer Marker, p-p38, untersucht

 

zellen U2OS-69

Aufreinigung und Identifikation der Proteinkomplexe aus U2OS

  • Sodann wurden eine Reihe von vollständigen Aufreinigungen des Signalkomplexes in U2OS durchgeführt, ausgehend von ALK2 wild-type und ALK2 R206H
  • Hierzu wurde das optimierte CaptiVate Pulldown/MS-Verfahrens eingesetzt
  • Aufreinigungen wurden im Triplikat durchgeführt
  • Die aufgereinigten Proben wurden für die Massenspektrometrie vorbereitet, durch Nano-LC aufgetrennt und in der LTQ Orbitrap analysiert
  • Die Datensätze wurden mittels verschiedenen bioinformatischen Methoden aufbereitet und analysiert
  • Die verschiedenen Datensätze wurden gefiltert und dann in einen Datensatz kombiniert (finaler Datensatz)

Aufreinigung und Analyse von ALK2 wild-type aus U2OS

  • Scatterplots verschiedener Aufreinigungen gegen Kontrollen
  • Die Reproduzierbarkeit der einzelnen Experimente liegt innerhalb der vorgegebenen Parameter

aufreinigung71

Erste bioinformatische Analyse des kombinierten Datensatzes für ALK2 wild-type

  • Daten aus 3 unabhängigen Experimenten sind dargestellt
  • Jedes Experiment wurde gegen ein Kontrollexperiment (control) gefahren
  • Der Plot zeigt die relative Abundanz der gefundenen Komplexpartner

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  • Volcano-Plot des finalen Datensatzes
  • Der Plot zeigt die identifizierten Komplexpartner für ALK2 wild-type und die Kontrolle
  • Signalproteine, welche signifikant häufiger im ALK2-Komplex vorkommen, sind hervorgehoben

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  • Scatterplots verschiedener Aufreinigungen von ALK2 R206H gegen Kontrollen
  • Die Reproduzierbarkeit der einzelnen Experimente liegt innerhalb der vorgegebenen Parameter

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  • Erste bioinformatische Analyse des kombinierten Datensatzes für ALK2 R206H
  • Daten aus 3 unabhängigen Experimenten sind dargestellt
  • Jedes Experiment wurde gegen ein Kontrollexperiment (control) gefahren
  • Der Plot zeigt die relative Abundanz der gefundenen Komplexpartner

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  • Volcano-Plot des finalen Datensatzes
  • Der Plot zeigt die identifizierten Komplexpartner für ALK2 R206H und die Kontrolle
  • Signalproteine, welche signifikant häufiger im ALK2-Komplex vorkommen, sind hervorgehoben

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Resultate

  • Der kombinerte Datensatz aller ALK2 wild-type Aufreinigungen ergab sieben Interaktionspartner, welche gegenüber der Kontrolle signifikant waren
  • Der kombinerte Datensatz aller ALK2 R206H Aufreinigungen hingegen zeigte nur einen signifikanten Interaktionspartner
  • Daraus lässt sich schlussfolgern, dass der mutierte Rezeptor in U2OS-Zellen weniger Interaktionen mit intrazellulären Proteinen eingeht, als der wild-type Rezeptor

Aufreinigung der Proteinkomplexe aus U2OS nach BMP4-Stimulation

  • Die Aufreinigung der beiden ALK2-Rezeptoren wurde auch nach Stimulation der U2OS-Zellen mit BMP4 durchgeführt
  • Dies sollte zeigen, ob sich die Interaktionsmuster der beiden Rezeptoren nach Stimulation mit BMP4 signifikant verändern
  • Aufreinigungen wurden ebenfalls im Triplikat durchgeführt
  • Die aufgereinigten Proben wurden für die Massenspektrometrie vorbereitet, durch Nano-LC aufgetrennt und in der LTQ Orbitrap analysiert
  • Die Datensätze wurden mittels verschiedenen bioinformatischen Methoden aufbereitet und analysiert
  • Die verschiedenen Datensätze wurden gefiltert und dann in einen Datensatz kombiniert (finaler Datensatz)

Aufreinigung und Analyse von ALK2 wild-type aus stimulierten U2OS

  • Scatterplots verschiedener Aufreinigungen gegen Kontrollen
  • Die Reproduzierbarkeit der einzelnen Experimente liegt innerhalb der vorgegebenen Parameter

aufreinigung 79

  • Erste bioinformatische Analyse des kombinierten Datensatzes für ALK2 wild-type
  • Daten aus 3 unabhängigen Experimenten sind dargestellt
  • Jedes Experiment wurde gegen ein Kontrollexperiment (control) gefahren
  • Der Plot zeigt die relative Abundanz der gefundenen Komplexpartner

aufreinigung 80

  • Volcano-Plot des finalen Datensatzes
  • Der Plot zeigt die identifizierten Komplexpartner für ALK2 wild-type und die Kontrolle
  • Signalproteine, welche nach Stimulation signifikant häufiger im ALK2-Komplex vorkommen, sind hervorgehoben

 

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  • Scatterplots verschiedener Aufreinigungen von ALK2 R206H gegen Kontrollen
  • Die Reproduzierbarkeit der einzelnen Experimente liegt innerhalb der vorgegebenen Parameter

aufreinigung 82

  • Erste bioinformatische Analyse des kombinierten Datensatzes für ALK2 R206H
  • Daten aus 3 unabhängigen Experimenten sind dargestellt
  • Jedes Experiment wurde gegen ein Kontrollexperiment (control) gefahren
  • Der Plot zeigt die relative Abundanz der gefundenen Komplexpartner

 

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  • Volcano-Plot des finalen Datensatzes
  • Der Plot zeigt die identifizierten Komplexpartner für ALK2 R206H und die Kontrolle
  • Signalproteine, welche signifikant häufiger im ALK2-Komplex vorkommen, sind hervorgehoben

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Aufreinigung der Proteinkomplexe aus  stimuliertenU2OS

Resultate

  • Für ALK2 wild-type zeigt die Stimulation mit BMP4 einen starken Effekt: nach BMP4-Behandlung wurden 15 Interaktoren gefunden
  • Die Aktivierung mit BMP4 führt also zu einer Interaktion des ALK2-Rezeptors mit 9 neuen Proteinen
  • Eine Interaktion geht durch die Stimulation verloren
  • Demgegenüber zeigt die ALK2 R206H Mutante erstaunlicherweise keine Veränderung im Interaktionsmuster: auch nach Stimulation konnte nur ein Interaktionspartner identifiziert werden
  • Dieser war mit der unstimulierten Probe identisch

Vergleich der Interaktionsdaten

Die vier finalen Datensätze werden in der untenstehenden Tabelle verglichen:

vergleich 86

In U2OS identifizierte Interaktionsnetzwerke

u2os87 U2OS-87

  • Interaktionsnetzwerk der ALK2 wildtype und R206H Rezeptoren in U2OS-Zellen, dargestellt mittels Cytoscape-Software
  • Dargestellt sind sowohl experimentell gefundene Interaktionen, also auch Literaturdaten

Zusammenfassung: ALK2-Interaktionsnetzwerk in U2OS-Zellen

  • Das ALK2-Interaktionsnetzwerk in U2OS-Zellen zeigt eine grosse Zahl regulatorischer Proteine, welche die Verteilung und den Abbau des Rezeptors innerhalb der Zellen regulieren
  • Bei den gefunden Interaktoren handelt es sich um Chaperone (Hilfsproteine bei der Faltung), Komponenten des Ubiquitinierungsweges (involviert in Proteindegradation) und Komponenten des ERAD-Signalweges (Rezeptor-Sorting und Abbau)
  • Nach Stimulation mit BMP4 nimmt die Interaktion mit regulierenden Proteinen zu, mehrere zusätzliche Chaperone und Ubiquitin-Ligasen wurden identifiziert
  • Dies weist darauf hin, dass der ALK2-Rezeptor stark reguliert ist und nach Stimulation mit BMP4 internalisiert und degradiert werden könnte
  • Die bei FOP (Fibrodysplasia ossificans progressiva) involvierte R206H-Mutante hingegen interagiert nicht mit für die Degradation relevanten Proteinen
  • Das Fehlen von in die Degradation involvierten Interaktoren bei der R206H-Mutante könnte bedeuten, dass diese stabiler als ALK2 wildtype ist und nach Stimulation mit BMP4 länger an der Zelloberfläche bleibt

Resultate mit CaptiVate

Untersuchung des BMP-Signalwegs in HEK293-Zellen

Folgende relevante Proteine wurden für die Analyse ausgewählt, da sie Schlüsselkomponenten in der frühen Signalkaskade von BMP darstellen:

  • ALK2 wildtype receptor
  • ALK2 mutated receptors:
  • R206H (causes FOP (Fibrodysplasia ossificans progressiva))
  • Q207D (constitutive active)
  • K235R (dominant negative)
  • ALK6 wildtype receptor
  • ALK6 mutated receptor (I200K): causes brachydactyl (shortness of the fingers and toes)
  • BMPRII: type II receptor
  • FKBP12

Die Schlüsselproteine sind auf der folgenden Abbildung nochmals im Kontext des Signalwegs gezeigt.

Identifikation der BMP-Rezeptoren und Signalproteine

signalproteine

Konstruktion neuer Expressionsvektoren

Zunächst mussten verschiedene Vektoren hergestellt werden, um die verschiedenen Schlüsselproteine exprimieren zu können.

Untenstehend ist der Basis-Vektor gezeigt. Es handelt sich um einen eukaryotischen Expressionsvektor, welcher folgende Komponenten trägt:

  • Strep II und HA Epitop-Tags zur Aufreinigung und Detektion der Schlüsselproteine
  • Induzierbarer Promoter zur regulierten Expression
  • Verschiedene Selektionsmarker zur Erzeugung stabiler Zelllinien

Konstruktion 32

Konstruktion eines neuen Expressionsvektors für ALK2

Zusätzlich wurde ein spezieller Expressionsvektor für die Expression der BMP-Rezeptoren konstruiert.

Dies ist notwendig, da die BMP-Rezeptoren N-terminal ein spezielles Element tragen, welches bei der Expression aus konventionellen Vektoren verloren gehen würde. Der modifizierte Expressionvektor sorgt für die korrekte Expression dieses Elements.

Konstroktioin 33

Klonierung der Konstrukte

Anschliessend wurden die untenstehenden Konstrukte generiert, indem die für die Schlüsselproteine kodierenden Gene in die Expressionsvektoren kloniert wurden:

Klonierung 34

Transfektion und Etablierung stabiler HEK293-Linien

  • HEK293-Zellen wurden mittels der Calciumphosphat-Methode transfektiert
  • Die folgenden Konstrukte wurde hierfür eingesetzt:
  • ALK2wt (wildtyp)
  • ALK2 Q207D
  • ALK2 K236R
  • ALK2 R206H
  • Mittels Selektion wurden stabile Linien erzeugt, welche die Proteine exprimieren
  • Der Nachweis der Expression erfolgte mittels Proteinextraktion aus den Zellen, gefolgt von Auftrennung mittels SDS-PAGE und Western Blotting mit einem antiHA-Antikörper
  • Anschliessend wurde das Extraktions-/Aufreinigungsprotokoll optimiert, um die Sensitivität zu optimieren

Etablierung der HEK293-Linien und Optimierung der Aufreinigung

  • Generierung von 8 Zelllinien, welche die Schlüsselproteine exprimieren
  • Optimierung der Aufreinigung, um möglichst viele Interaktionen sichtbar zu machen

 

Etablierung 36

Etablierung der HEK293-Linien und Optimierung der Aufreinigung

Etablierung 37

 

Etablierung der HEK293-Linien und Optimierung der AufreinigungEtablierung 38

Test der Funktionalität des Signalwegs

  • Die Aktivität des BMP-Signalwegs kann mittels eines «Indikator-Proteins» getestet werden
  • Der ALK2-Rezeptor hat eine intrazelluläre Kinase-Domäne
  • Wird ALK2 durch Stimulation mit dem Liganden BMP4 aktiviert, so wird die Kinase-Domäne aktiv und modifiziert das Signalprotein Smad
  • Die Aktivierung erfolgt via Modifikation mit einem Phosphat-Rest (Phosphorylierung)
  • Die Phosphorylierung von Smad kann mittels Western Blotting mit einem anti P-Smad Antikörper nachgewiesen werden

Resultate
Die Schlüsselproteine sind exprimiert
Der Signalweg kann stimuliert werden und die Phosphorylierung von Smad 1, 5 und 8 ist detektierbar

Funktionalität 40

Aufreinigung und Identifikation der Proteinkomplexe

  • Die Proteinkomplexe aus den stabilen HEK293-Linien wurden mittels des optimierten CaptiVate Pulldown/MS-Verfahrens aufgereinigt
  • Für jede Linie wurden zunächst mehrere Pilot-Aufreinigungen durchgeführt und getestet
  • Sodann wurden Aufreinigungen im Triplikat mit grossen Zellmengen durchgeführt
  • Die Zellen wurden aufgebrochen und die Proteine extrahiert
  • Die Aufreinigung geschah mittels eines Strep-Säulenmaterials
  • Die aufgereinigten Proben wurden für die Massenspektrometrie vorbereitet, durch Nano-LC aufgetrennt und in der LTQ Orbitrap analysiert
  • Die Datensätze wurden mittels verschiedenen bioinformatischen Methoden aufbereitet und analysiert
  • Ergebnis ist eine Liste von Interaktoren des Bait-Proteins

Aufreinigung42

Zusammenfassung der in Hek293-Zellen durchgeführten Pulldown-Experimente

Aufreinigung43

Resultate

  • Für ALK2 wildtype konnten mehrere Interaktoren identifiziert werden
  • Für die ALK2-Mutante Q207D wurden ebenfalls Interaktoren gefunden, welche stark mit den für ALK2 wildtype gefundenen Interaktoren überlappen
  • Zusätzlich wurden für ALK2 Q207D weitere Interaktoren identifiziert, während für ALK2 R206H und ALK2 K236R keine Interaktoren gefunden wurden
  • Der BMPRII Rezeptor lieferte ebenfalls keine Interaktoren, was an der sehr schwachen Expression des Rezeptors liegen könnte
  • Für das Modulator-Protein FKBP12 konnte ein Interaktor identifiziert werden, ebenfalls wurde FKBP12 als Interaktor von ALK2 wildtype gefunden
  • Pulldowns mit den beiden ALK6-Rezeptoren lieferten keine Interaktoren
  • Die mit den ALK2-Rezeptoren und FKBP12 identifizierten Interaktoren erlauben die Abbildung des Rezeptor-proximalen Signalweges, sowie der Sorting- und Degradationsmaschinerie, welche den Abbau des ALK2-Rezeptors steuert

 

Diskussion

Bedeutung der gefundenen Interaktoren von ALK2

diskussion103

Diskussion: das intrazelluläre Netzwerk von ALK2

  • Das Interaktionsnetzwerk in U2OS-Zellen zeigt eine grosse Zahl regulatorischer Proteine, welche die Verteilung und den Abbau des Rezeptors innerhalb der Zellen regulieren
  • Dies weist darauf hin, dass der ALK2-Rezeptor stark reguliert ist und nach Stimulation mit BMP4 internalisiert und degradiert werden könnte
  • Dies wird auch durch die Beobachtung unterstützt, dass nach Stimulation mit BMP4 mehrere in die Degradation involvierte Proteine an ALK2 binden, welche nicht an dem unstimulierten Rezeptor gefunden wurden
  • Dem gegenüber zeigt die bei FOP involvierte R206H-Mutante ein stark reduziertes Interaktionsspektrum, es wurden keine in die Degradation involvierten Interaktoren identifiziert
  • Möglicherweise interagiert die R206H-Mutante nur noch schwach mit den Proteinen der Degradationsmaschinerie, was wiederum Auswirkungen auf die Menge an ALK2-Rezeptor und dessen Präsenz an der Zelloberfläche haben könnte
  • Sollte die ALK2-Mutante an der Zelloberfläche akkumulieren, so könnte dies eine Rolle bei der in FOP beobachteten Überaktivität von ALK2 spielen

diskussion105

 

 

fop-106

FOP-Projekt: Erkenntnisse und Publikation der Daten

  • Das Projekt, die bei FOP (Fibrodysplasia ossificans progressiva) involvierten Signalwege und Interaktionsnetzwerke zu untersuchen, wurde erfolgreich abgeschlossen
  • Dabei wurden Hinweise auf einen möglichen Krankheitsmechanismus gefunden, welcher zur Akkumulation des mutierten ALK2-Rezeptors an der Oberfläche der Zellen führen könnte
  • Dies könnte neue Ansätze zur Manipulation der Krankheit ergeben, in dem Faktoren gesucht werden, welche diese Akkumulation unterbinden könnten
  • Die experimentellen Daten werden nun vollständig interessierten Forschern zur Verfügung gestellt
  • Dies geschieht über direkten Kontakt zu relevanten Gruppen (z.B. Gruppe Kaplan) und Publikation auf der Website oder in Fachjournalen

Krankheitsmechanismus

Erste Belege für eine Rolle des BMP-Signalwegs in FOP

  • 2006 konnte durch eine sogennante “Genome Linkage Analysis” an FOP (Fibrodysplasia ossificans progressiva)-betroffenen Familien gezeigt werden, dass eine Punktmutation in einem Zelloberflächenrezeptor bei FOP eine Rolle spielt (Shore et al., 2006)
  • Der identifizierte Zelloberflächenrezeptor, ACVR1/ALK2, gehört zur Familie der Typ I Bone Morphogenetic Protein (BMP) Rezeptoren
  • BMP und seine Rezeptoren sind unter anderem essentiell für die Differenzierung und Knochenbildung während der Entwicklung
  • Die Studie legt nahe, dass die gefundene Mutation R206H zu einem überaktivierten ALK2-Rezeptor führt
  • Der BMP-Signalweg ist in den beiden nächsten Abbildungen dargestellt


Signalweg-2

signalweg


fop-6

Die GS-Domäne von ALK2

  • Die GS-Domäne ist ein strukturell definiertes Element im intrazellulären Teil von ALK2
  • Die GS-Domäne befindet sich zwischen dem Transmembransegment und der Kinase-Domäne
  • Die GS-Domäne interagiert mit verschiedenen intrazelulären Proteinen, welche das Signal des aktivierten Rezeptors an Signalkaskaden weitergeben
  • Interaktoren der GS-Domäne sind z.B. sogenannte Smad-Proteine und das Regulatorprotein FKBP12

 

Hypothesen zur Aktivierung von ALK2Picture7

  • Die gängige Hypothese ist eine “Hyperaktivierung” von ALK2 durch die Mutation
  • Eine andere Erklärung ist die verstärkte basale Aktivität des mutierten Rezeptors
  • Die Interaktionen des Rezeptors mit den Proteinen der intrazellulären Signalkaskade spielen eine wichtige Rolle
  • Der genaue Mechanismus ist aber unklar